Tipps für die Planung der kirchlichen Trauung

Sie haben sich entschieden, kirchlich zu heiraten und fragen sich, wer eigentlich zuständig ist? Welche Dokumente Sie benötigen und was eigentlich beim Traugespräch besprochen wird?


Welche Unterlagen benötigen wir?

Zuerst mal einen gültigen Ausweis. Jeder Ehepartner muss den so genannten Ledigkeitsnachweis erbringen: Dabei handelt es sich um eine aktuelle Ehefähigkeitsbescheinigung, die beim Pfarramt erhältlich ist und nicht älter als sechs Monate sein darf. Wenn man nur griechischer Staatsbürger ist braucht man eine amtliche Bestätigung vom griechischen Konsulat, dass man kirchlich nicht verheiratet ist. Wenn man länger als 5 Jahre in Deutschland lebt braucht man keine Unterlagen aus Griechenland. Partner, die nicht Mitglied der orthodoxen Kirche sind, benötigen einen Taufschein und einen amtlichen Ledigennachweis durch eine Aufenthaltsbescheinigung, die sie beim Standesamt oder Einwohnermeldeamt erhalten. Das deutsche Recht verlangt, wenn einer der Ehepartner nicht griechischer Staatsbürger ist, oder zusätzlich zur griechischen eine deutsche Staatsangehörigkeit hat, vor der kirchlichen Trauung die Schließung einer Zivilehe. Für die standesamtliche Trauung wird die Geburtsurkunde, der Personalausweis oder Reisepass sowie eine Aufenthaltsbescheinigung benötigt. Für Geschiedene reicht die kirchliche Scheidung.


Was ist das Traugespräch?

Einige Wochen vor der Eheschließung trifft sich der Pfarrer mit Ihnen zu einem Traugespräch. Dabei kommen viele verschiedene Themen zur Sprache: Zum einen möchte der Pfarrer Sie als Paar besser kennen lernen. Zum anderen können Sie gemeinsam offene Fragen zur Gottesdienstgestaltung, Trauzeugen etc. klären. Der Pfarrer wird mit Ihnen auch über das orthodoxe Verständnis des Ehesakramentes und die Bedeutung der christlichen Ehe sprechen und die nötigen Unterlagen mit Ihnen vorbereiten.


Wer kann Trauzeuge sein?

Die Trauzeugen haben nach dem orthodoxen Kirchenrecht die Funktion, die Trauung im Zweifelsfall bezeugen zu können. Sie müssen nach staatsrechtlichem Verständnis über 18 Jahre alt und voll geschäftsfähig sein. Außerdem betrachtet man sie als Wegbegleiter in guten und schlechten Zeiten. Mindestens einer sollte orthodox sein.


Was ist ein Mysterium (Sakrament)?

In der orthodoxen Kirche gibt es ein ausgeprägtes Sakramentsverständnis. Durch die Sakramente bekommen wir die Gnade Gottes und Mensch und Gott werden Eins. Alle Sakramente beziehen sich auf den Eingang des Menschen in das Reich Gottes. Der Mensch erfährt die Liebe Gottes, Sein Erbarmen und Vergebung. Gott nimmt den Menschen in Seine Göttlichkeit auf. Alle Sakramente wurden von Jesus selbst oder den Aposteln eingesetzt. In einer menschlichen Handlung wird die göttliche Dimension unseres Lebens sichtbar. Alltägliches Zusammenleben wird durch die Verheißung Gottes in der Ehe zu einer göttlichen Gemeinschaft.


Ist eine Scheidung möglich?

In der orthodoxen Kirche kann man sich kirchlich scheiden lassen. Eine kirchliche Wiederheirat ist möglich.


Was kostet die Trauung?

Da die orthodoxen Kirchen keine Kirchensteuer beziehen, wird grundsätzlich von den Eheleuten eine
Spende von 200,- bis 300,- Euro (je nach benötigten Unterlagen) erwünscht. Mit diesem Geld werden Verwaltungskosten und karitative Projekte der Griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland finanziert. Der Trauzeuge kann freiwillig der Gemeinde Spenden.


Häufig gestellte Fragen zur Trauung

Ehen zwischen evangelischen und orthodoxen Christen und Christinnen

Einige Aspekte (zur Trauung) in der Orthodoxen Kirche

von UProf. Dr. Grigorios Larentzakis, Institut für Ökumenische Theologie, Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie